Polen
Pieniny, Anna und Jozef Madeja
Die Pieninen sind einer der kleinsten aber dafür schönsten Teilgebirgszüge
der Karpaten. Sie liegen ganz im Süden Polens an der Grenze zu Slowakei.
Der wilde Bergfluss Dunajec markiert die Grenze zwischen den Pieninen
auf der polnischen und auf der slowakischen Seite. Die Pieninen sind zu
einem großen Teil ein Refugium für viele seltene Pflanzen und
Tiere. Vor einiger Zeit wurden sie auf beiden Seiten der Grenze zum Nationalpark
erklärt. Die größte Attraktion der Pieninen sind bis heute
Fahrten mit den „Flisaki“, den traditionellen Holzflössen
auf denen schon früher Holz und Menschen transportiert worden sind.
Unser Protagonist Jozef Madeja stammt
aus einer solchen Flößer-Familie in
Szczawnica.
Jozef Madeja:
„Mein Großvater hat es Jahrzehnte gemacht, mein Vater hat
es über 50 Jahre gemacht. Ich selbst bin eigentlich kein richtigerFlößer,
habe meinen Vater oft vertreten. Das gibt es öfters bei Bauern, daß
der Sohn den Vater vertritt. Doch dann war ich 20 Jahre weg, habe bei
den Landvermessern gearbeitet. Früher war hier eine Holzbrücke.
Die Dorfbewohner haben sie benutzt, um auf die Felder zu kommen. Niemand
konnte sich das leisten mit einem Boot gefahren zu werden. Nur Juden und
Adlige. An dieser Stelle war eine Kneipe, zu der die Menschen kamen. 1934
haben wir eine große Überschwemmung gehabt. Zu jener Zeit war
der Großvater schon tot.